Tonmeistertagung 2018 Köln

Tonmeistertagung 2018 Köln

20. November 2018 von debakom

Freunde der Tonmeistertagung,

die Tonmeistertagung 2018 findet dieses Jahr zum 4. Mal in Folge in Köln (Kölnmesse) statt.

Sie versteht sich als Plattform für die neuesten Trends der professionellen Audiobranche und unterteilt sich in einen Ausstellungsbereich mit namhaften Herstellern der Audiobranche und einen Kongressteil, in dem verschiedene Themen der professionellen Audiobranche vorgetragen werden.

Ich war am 15.11.2018 vor Ort und konnte einen interessanten Vortrag über Umwelt- und Immissionsschutz besuchen.

Der Vortrag über das Thema „Immissionsschutz bei Veranstaltungen“ hielt Herr Prof. Dr. rer. nat. Benjamin Bernschütz von der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen. Benny ist schon seit Jahren ein guter Freund und ich habe mich sehr gefreut mal wieder einen gewohnt “fluffigen” Vortrag von ihm zu hören. Wer Benny kennt weiß, dass die Vorträge alles andere als langweilig sind und immer einen guten Einblick in die Thematik bieten. Durch “Immissionsschutz bei Veranstaltungen – Noise Management bis auf´s dB” führte er in den thematischen Bereich Freizeitlärm (z.B. bei Konzertveranstaltungen) ein.

Der Vortrag bat dabei einen guten Überblick über das Thema Immissionsschutz und die anstehenden Herausforderungen einer Konzertveranstaltung im Hinblick auf den Lärmschutz, was von den zuständigen Tontechnikern meist sehr stiefmütterlich behandelt wird.

Ein gutes Lärmmanagement im Vorfeld einer Veranstaltung (und auch während der Veranstaltung) kann Kosten für Lärmschutz einsparen. Dafür ist es sinnvoll, dass sich die Techniker, Gutachter und Betreiber (bzw. Veranstalter) kurzschließen und jeder seine Ziele für eine gelungene Veranstaltung definiert, so dass gemeinsam das bestmögliche und wirtschaftlichste Ergebnis bezüglich des Immissionsschutzes erzielt werden kann.

Hierzu hat Benny in Zusammenarbeit mit Kramer Schalltechnik ein praxisorientiertes Verfahren entwickelt, welches zurzeit bei Veranstaltungen in Köln eingesetzt und geprüft wird.

Das Verfahren behandelt nur das Thema tieffrequente Immissionen im Bereich Freizeitlärm. Das Verfahren läuft momentan in einem Feldversuch in Köln unter dem Titel „Leitfaden zur Messung und Beurteilung tieffrequenter Immissionen im Freizeitlärm“

Link: http://digdok.bib.thm.de/volltexte/2018/5231/

Durch z.B. eine geeignete Ausrichtung der Bühne oder eine Optimierung der Beschallungsanlage kann so auf kostenintensivere Schallschutzmaßnahmen, wie mobile Schallschutzwände, verzichtet werden.

Durch eine vernetzte Echtzeit-Lärmüberwachung an mehreren Messpunkten in der betroffenen Nachbarschaft kann dabei ein Optimum an Pegel herausgeholt werden, ohne befürchten zu müssen, dass im Nachhinein eine Überschreitung festgestellt wird. Stichprobenmessungen sind aufgrund der hohen Varianz (durch die Meteorologie und Unterschiede im Bühnenprogramm) hingegen nicht geeignet, um eine verlässliche Aussage zu erzielen.

Den Vortrag wird es als Paper geben. Sobald es veröffentlicht wird, werden wir es hier verlinken.